Historisch wertvolles, religiöses Kleindenkmal in Friedrichsdorf
Wie wir vergangene Woche berichteten, verfügt Friedrichsdorf über ein besonderes, historisch wertvolles Kleindenkmal. Dem soll nunmehr die Aufmerksamkeit geschenkt werden, die es verdient.
Rasdorf (auch als Rosdorf bezeichnet) war ein „Vorgängerort“ von Friedrichsdorf, etwas unterhalb gelegen. 1217 erstmalig erwähnt, um 1450 als eine Folge des Bruderkrieges wieder verschwunden. Geblieben als Relikt jenes verloren gegangenen Dorfes ist der Friedhof. Der war einst der Kirchhof von Rasdorf. Hier befindet sich ein wahrer Schatz – ein sog. Bildstock. 170 Zentimeter hoch, aus einem Monolith gehauen. Er ist einer von nur zwei seiner Art aus der Zeit vor der Reformation, die es im Gebiet um Erfurt noch gibt. Bildstöcke sind religiöse Kleindenkmäler aus Holz oder Stein, die meist ein Andachtsbild tragen. Ähnlich wie Wegekreuze erinnern sie daran, innezuhalten und zu beten.
Am Schaft des steinernen Friedrichsdorfer Bildstockes sind die Kanten abgefast, der obere Teil bildet eine rundbogenförmige Nische von ca. 35 x 50 Zentimetern. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Nische als Einfassung für ein Heiligenbild diente, ggf. ist sie auch nur als symbolhafte Rahmung zu verstehen.
Dass der pittoreske Ort in Erfurts Nähe einen solchen Kulturschatz beherbergt, ist wohl nur wenigen bekannt. Um so interessanter ist es, geschichtliche Kenntnisse wachzuhalten.
Das geschieht in einer besonderen Zeremonie am kommen Samstag, 23. August ab 15.30 Uhr auf dem Friedhof in Friedrichsdorf. Dort wir eine Tafle mit den historischen Hintergründen mit einer Andacht eingeweiht und auch das Umfeld ist entsprechend neugestaltet worden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Autor: B. Köhler, Plakat: Veranstalter