Mit Herz und Verstand

In unseren Orten gibt es Menschen mit hoher fachlicher Kompetenz, mit großem Engagement, mit viel Herzblut für das, was sie beruflich oder in ihrer Freizeit tun. Sie machen sich verdient um das Leben in unseren Orten, das sie in vielfältiger Form mitgestalten – sei es in ihrem Beruf oder im Ehrenamt. Das zeigen wir in unseren Reportagen.

Viel Spaß beim Lesen!

 

 

  

  

 

 

 

 

 

 

 

Duftende Minze-Felder

Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz

Teil 1: Führend in Deutschland

Andisleben. Der längst zum Kult avancierte Titel von Marius Müller-Westernhagen, veröffentlicht vor über 40 Jahren, ist prompt präsent, wenn es um Pfefferminze geht. Ich sitze bei hochsommerlichen 33 Grad Außentemperatur im wohltemperierten Büro bei einer heißen Tasse Pfefferminztee, die erfrischend wirkt. Pfefferminze ist Erfrischung, ganz gleich in welcher Form wir sie zu uns nehmen. Und gelernt haben wir über Pfefferminze sehr viel, denn einer der führenden Produzenten in Deutschland ist die Geratal Agrar GmbH & Co. KG in Andisleben.

Eine Maschine verteilt die Minze locker auf der Trocknungsanlage.

Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz

Teil 2: Anbau und Trocknung

Auf rund 80 Hektar Land wird in Andisleben Pfefferminze angebaut. Zunächst werden die aus Kopfstecklingen gezogenen Jungpflanzen, die das gesamte genetische Potenzial der Multimentha enthalten, in den Boden gebracht. Dort bewurzeln sie sich. Sobald sich diese Wurzeln, sog. Stollone, gebildet haben, werden die Pflanzen gerodet und dann die Stollone auf große Felder ausgebracht. Dort entwickeln sich dann die Pflanzen. Geerntet wird mit Spezialmaschinen zwei Mal, jeweils bis zum Blühbeginn.

Niedliche Plagegeister

Mögen Sie Feldhamster? Wir haben sie kennengelernt – inspiriert durch die Seminarfacharbeit von Friederike Stern und Lena Reißer. Es gab viele überraschende Erkenntnisse, die sich nicht so ohne Weiteres in einem Beitrag darstellen lassen. Deshalb gibt es vier Hamsterbeiträge diese Woche, es lohnt sich, dranzubleiben.

Wie sehr diese Tiere unsere Sprache beeinflusst haben, zeigt sich an Wörtern wie ‚hamstern‘, ‚Hamsterbacken‘, ‚Hamsterbau‘, ‚Hamsterrrad' u.a.m., die wir als Metapher verwenden, immer dann wenn etwas viel, groß, weitverzweigt – also eigentlich übermäßig ist. Und weil das mit den Feldhamstern wahrhaft üppig ist, machen wir daraus hier gleich einmal eine ganze Feldhamsterserie. Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken!

Früher Plage, heute bedrohte Art

Teil 2: Die Feinde des Feldhamsters

Wie und wo der Feldhamster idealerweise leben würde, geht aus dem 1. Teil unseres Beitrages hervor. (Alle Infos hier.) Ideale Bedingungen hatten zur Folge, dass die Feldhamsterpopulation überhand nahm und die Tiere wegen der Ernteverluste zum ‚Massenschädling‘ erklärt und verfolgt wurden. Das haben Friederike Stern und Lena Reißer für ihre Seminararbeit recherchiert, auf die wir uns hier u.a. beziehen.

Früher Plage, heute bedrohte Art

Teil 3: Die Rettung des Feldhamsters

Der Feldhamster – einst Plage für die Landwirte, als Schädling eingestuft und verfolgt – steht inzwischen auf der ‚Roten Liste’ bedrohter Tierarten. Die Ursachen für die Überpopulation lagen in idealen Bedingungen, die von der Landwirtschaft vergangener Jahrhunderte geschaffen wurden. Die Ursachen für das Fast-Aussterben liegen u.a. auch in der Landwirtschaft. (Alle Infos hier.)

Die Andislebener Geratal Agrar GmbH & Co. KG beteiligt sich aktiv am Feldhamsterschutz und ist Teil eines Landesprojektes.

Früher Plage, heute bedrohte Art

Teil 4: Andislebener Landwirte schützen Feldhamster

Wir haben in unseren vorangegangen Beiträgen über ideale Lebensbedingungen für Feldhamster und über die Gründe dafür, dass sie von einer Plage zur bedrohten Art avancierten, berichtet. Und darüber wie die Feldhamster, von denen es derzeit deutschlandweit nur noch rund 100.000 Tiere gibt, gerettet werden könnten im Sinne der Erhaltung der Artenvielfalt und einer Natur, die – sofern noch möglich – ausbalanciert ist.

Geschichte und ihre Zeugen

An der Ortsdurchfahrt Elxleben steht ein markantes Gebäude. Weil es so besonders ist, steht es unter Denkmalschutz. Sechs Schlote ragen in den Himmel und trotz seiner Größe ist das Gebäude nur ein Teil des einstigen Ensembles einer großen Ziegelei und eines großen Kalkwerkes. Wir sind verabredet mit dem Eigentümer dieses Industriedenkmals, Walter Voigtritter. Sein Großvater hatte 1909 die ‚Dampfziegelei und Kalkwerke Emil Voigtritter Elxleben‘ gegründet. Wir tauchen ein in die Geschichte eines Werkes, das die Entwicklung des Ortes im letzten Jahrhundert mitgeprägt hat.

Geologische Besonderheiten mit eigenwilliger Flora und Fauna

Die unmittelbare Umgebung unserer Orte weist einige Besonderheiten auf. Die hügeligen Erhebungen, die unvermittelt aus den Feldern ragen und von denen die Schwellenburg in Kühnhausen die größte und bekannteste ist, prägen die Landschaft. Wir wollten erfahren, welche geologischen Besonderheiten das sind, zu denen wir Spaziergänge unternehmen und von deren Gipfeln man einen herrlichen Ausblick hat.

Von der Trockenheit strapaziert, aber mit neuen Konzepten

Die extreme Hitze der letzten Wochen, gepaart mit anhaltender Trockenheit hat das Korn auf den Feldern innerhalb kürzester Zeit reifen lassen. Wenige Tage reichten der Sonne aus, um es goldgelb zu färben. Was in der Landschaft sehr schön aussieht, bereitet allerdings Norbert Rabe, Prokurist der Agrargesellschaft Elxleben, einige Sorgen. Denn ob das Korn gut gereift oder nur notreif ist, wird die jetzt begonnene Ernte erst zeigen. Seit vergangener Woche rollen die Mähdrescher wieder. Die Wintergerste ist eingefahren, dann kommt der Weizen dran, Haupteinnahmequelle der Elxlebener Agrargesellschaft.

100.000 Euro investiert

Gierstädt. Endlos schlängeln sich frisch abgefüllte Flaschen durch die moderne, computergesteuerte Anlage bei Fahner Frucht. Hier werden Säfte abgefüllt – vorrangig aus heimischem Obst – unter der eigenen Marke „Fahner", aber auch inzwischen für viele namhafte Saftproduzenten in ganz Deutschland.

Das Gesicht unseres Ortes – Ein Anwesen mit langer Geschichte und in dem Geschichte niedergeschrieben wurde

Was einen Ort prägt, sind seine Lage, die umgebende Landschaft und Natur, die Wirtschaft und die Mentalität seiner Einwohner. Vieles davon findet seinen Niederschlag in der Architektur, die ihrerseits einen Ort unverwechselbar macht. Sie widerspiegelt, was die Errichter und die Bewohner bevorzugen – sei es ein gemütliches kleines Haus oder ein repräsentatives Gebäude. Zeigt, was dominiert – Funktionalität oder Gemütlichkeit. Insgesamt schafft die Architektur eines Ortes eine bestimmte Atmosphäre, ein Flair, das wiederum zurückwirkt auf die hier Lebenden.

 

Ingenieur Hendrik Voigtritter

“Land unter“ oder saniertes Grabensystem

Der Hochwasserschutz entlang der Gera ist ein komplexes Thema. Und so muss er auch in Angriff genommen werden. Seit Jahren bereits ringen die Gemeindeverwaltungen der nördlichen Gera-Aue um tragfähige Konzepte. Zuständig hierfür ist die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG). In diesem Zuge erhielt Walschleben in Höhe des Morgenberges eine neue Deichanlage. In Elxleben lassen die Lösungen noch auf sich warten.

6.000 Tonnen gefräst und recycelt
Sanierung der Hannoverschen Straße

Es ist windig und es ist laut. Wir sind verabredet mit dem Oberbauleiter der Firma Bauer, Dirk Mauermann und Jörg Hölterhoff, Bauleiter im Verkehr- und Tiefbauamt der Stadt. Ebenso dabei ist Marco Schmölling, Bauleiter des Planungsbüros Steinbauer, beauftragt mit der Bauüberwachung. Die wöchentliche Bauberatung für die Erneuerung eines wichtigen Straßenabschnittes ist angesetzt. Wir stehen mitten auf der Baustelle Hannoversche Straße in Höhe des Thüringen-Parks. Auf der einen Seite rollen die Fahrzeuge im Berufsverkehr in endloser Reihe, auf der anderen Seite nimmt eine gewaltige Fräse ihre Arbeit auf und trägt den Straßenbelag ab – wir mittendrin.

Liebe ist überall
‚Caught in the act’ liefert furiosen Auftritt in Elxleben

‚Love is everywhere’ – der Hit war in den 90ern allgegenwärtig. Die Boys sind längst gestandene Männer. Nach fast zwei Jahrzehnten ist eine der erfolgreichsten Boygroups der 90er Jahre wieder auf der Bühne: ‚Caught in the act‘ are back. Nach diversen Fernsehauftritten absolvieren sie gerade ihre ‚Celebration of love‘ -Tour. Jetzt zu dritt, Benjamin Boyce entschied sich, weiterhin eigene Projekte umzusetzen.

Steppe und Adonisröschen

Die Schwellenburg in der Nähe von Kühnhausen ist der größte einer Reihe von Gipskeuperhügeln im Thüringer Becken. Früher wurden Wein und Obst hier angebaut, weil die Sonnen die Hänge sehr aufheizt. Submediterrane Pflanzenwelt hat sich deshalb hier entwickelt. Die traditionelle Nutzung der Schwellenburg als Weide für Schafe und Ziegen hat Trocken- und Steppenrasen in weiten Flächen entstehen lassen. Das Steppen-Stiefmütterchen findet sich in ganz Deutschland nur einmal – hier auf der Schwellenburg. Im Frühjahr blüht das Adonisröschen.

Im Gespräch mit Dr. Nicole Surek. Sie führt uns begeistert durch das Helios-Klinikum und erläutert die Vorzüge eines großen Krankenhauses: Alle medizinischen Sparten sind vertreten. Viele Spezialisten am Werk. Fachübergreifend kann hier gearbeitet werden. Ein sog. Maximalversorger ist das Klinikum.

Auf der Bühne und im Operationssaal

Fasching 2018. Der Elxlebener Karnevalsclub wird 40. Das Programm ist aufwändig gemacht und wird mit einer gehörigen Portion Herzblut aufgeführt. Zahllose Akteure – perfekt koordiniert. Tänzer, Redner, Comedians geben alles. Bis der Saal kocht. Eine Teamleistung, die in monatelanger fröhlicher, wenn auch anstrengender Arbeit erbracht wird und zum Karneval ihren Höhepunkt findet.

Frühe Ernte und geringe Erträge machen es den Landwirten in diesem Jahr schwer

Es ist heiß an diesem Donnerstag Nachmittag. Und es ist trocken. Wie seit Wochen schon. Es regnet einfach nicht. Daran änderte auch das Intermezzo am Wochenende mit überschaubaren Niederschlägen nichts. Bereits seit Tagen sieht man schon aus der Ferne Staubwolken über die goldgelben Felder ziehen. Die Getreideernte ist in vollem Gange. Rund ein bis zwei Wochen früher als normal. Was normal ist und was nicht – ist gerade nicht zu greifen, denn es ist bereits das vierte Jahr in Folge, in dem es zu wenig regnet in der Zeit, die für das Wachsen und Reifen der Pflanzen entscheidend ist – vom Frühjahr bis in den Juli. Dann ist die Entwicklung abgeschlossen. Regen, der später fällt, ist für diese Getreideernte nicht mehr relevant.

Kieslagerstätten bis nach Elxleben
Baggerseen wachsen weiter

Wer in diesem Jahrhundertsommer Erfrischung sucht, der hat im näheren Umkreis die Bäder in Dachwig und Gierstädt, das Nordbad und die Baggerseen zwischen Erfurt-Nord und Alperstädt bzw. Kühnhausen als Option. Diese Seenlandschaft ist nicht nur zum Baden, sondern auch geologisch interessant. Wir haben uns deshalb mit einem Experten verabredet – Dr. Heinrich Gesang ist Geologe im Ruhestand. Er kennt sich bestens aus mit Kiesvorkommen und der Seenlandschaft. Denn das eine ist ursächlich für das andere.

Eine für alle – wie eine kleine Kapelle zur Begegnungsstätte wurde (Teil 1)

„Die Kirche war zugewuchert, alle Scheiben außer die des runden Fensters über dem Altar waren eingeschlagen. Der Fußboden war kaputt, Vögel nisteten im Inneren. Die Mauern hatten Risse, da konnte man die Faust durchstecken.“ – so beschreibt Uwe Transchel, Initiator der Restaurierung der evangelischen Gustav-Adolf-Kapelle in Witterda, den Zustand, in dem er das Bauwerk einst vorfand.

 

Eine für alle – wie eine kleine Kapelle zur Begegnungsstätte wurde (Teil 2)

Gestern berichteten wir über Notwendigkeit und Vision der Sanierung der Gustav-Adolf-Kapelle in Witterda. Wer hier weiterlesen möchte, sollte zunächst den ersten Teil lesen.

Von der Agrargenossenschaft Elxleben wurden aus DDR-Zeiten stammende und inzwischen ausrangierte Bewässerungsrohre geholt, um in einem ersten Schritt der Sanierung das Regenwasser von den Kirchenmauern wegzuleiten. Dann wurden die Grundmauern außen bis in eine Tiefe von einem Meter ausgeschachtet, mit Beton unterfangen und isoliert. 
Mehr als 400 m² Mauerwerksfugen wurden durch die Vereinsmitglieder und ihre Helfer freigelegt und von spezialisierte Handwerkern einer Fachfirma schließlich neu verpresst/verfugt.

Wenn man so etwas nicht hat, stirbt alles weg

Es ist immer wieder überraschend, welch interessante Dinge sich oft in unserer unmittelbaren Nähe offenbaren. So erging es uns nach einem Besuch in Andisleben. Der Ort pflegt ein reges Vereinsleben. Viele Aktivitäten dort speisen sich aus der ländlichen Tradition, mindestens genauso viele sind neu und innovativ und wieder andere verbinden beides auf beste Weise – Tradition mit der Jetzt-Zeit. Dass diese vielen Aktivitäten sich so frei entfalten können, hat auch mit den Rahmenbedingungen im Ort zu tun.